Tradition heisst Bewahrung des Feuers, nicht Anbetung der Asche.

 

Dieses Zitat des Musikers Gustav Mahler bezeichnet meine Einstellung zu Restaurierung und Denkmalpflege; also meine Philosphie zu dem, was und wie ich dies tue.

Mein Vater pflegte dies jeweils etwas anders auszudrücken: "Nur ein gelebtes Denkmal ist ein Denkmal mit Zukunft". Dies beinhaltet zwei Minimalanforderungen gleichzeitig.
Zum einen bedingt es, dass Menschen ein Denkmal bewohnen, es in Besitz nehmen und mit ihren persönlichen Dingen und nach ihrem eigenen Geschmack bestücken.
Zum anderen handelt es sich um ein Denkmal, welches Spuren der Vergangenheit, seiner Bewohner und seiner Umwelt in sich trägt und dieses auch zeigen soll.

Ersteres nun verlangt Zugeständnisse an dem, was der gerade herrschende Zeitgeist als angemessenen Wohnkomfort betrachtet. Wärme, Licht und sanitäre Einrichtungen sind heutzutage ebenso Minimalanforderungen wie Küche, Bad und eine Gelegenheit, das Auto abzustellen.

Letzteres hingegen verlangt, dass man eben eine farbliche Fassung aus vergangenen Jahrhunderten nicht einfach mit einer unlöslichen Farbe in grellen Tönen übermalt, alte Mauern nach Belieben durch eingezogene Stahlträger ersetzt und Übermalungen an historischen Holztüren abbrennt.

Dieses abwägende Herantasten, das Suchen von Lösungen im fortwährenden Diskurs zwischen Bauherr, Architekt, Denkmalpfleger und mir als Restauratorin macht für mich den Unterschied aus zwischen einer gemauerten Ziegelwand aus dem Jahre 1985 und einer aus dem 17. Jh.

Falls dies für Sie genauso wichtig ist, dann sind Sie  -zumindest vorerst-  bei mir an der richtigen Adresse.

 

 
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